Heute schauen wir uns mal an auf welchen Kommunikationskanälen die Kommunikation des Hundes stattfindet, vor allem welcher dieser Kanäle für den Hund ein starker Kanal ist und welcher herausfordernd und was wichtig ist zu beachten, um Missverständnisse zu vermeiden.
Die 4 Kommunikationskanäle sind:
- Kanal – der emotionale Kanal, die Energie, das Gefühl
- Kanal – die Nase, der Geruchssinn
- Kanal – die Augen, die visuelle Kommunikation
- Kanal – die Ohren, die verbale Kommunikation
Welcher dieser 4 Kanäle glaubst du ist für den Hund der „einfachste“ bzw. am besten ausgeprägteste und bei welchem ist es für den Hund super schwierig zu verstehen was du von ihm möchtest?
Dazu schauen wir uns jeden der Kanäle etwas genauer an:
1. Kanal – der emotionale Kanal
Bereits im Mutterleib ist dieser Kommunikationskanal bei dem Welpen sehr stark ausgeprägt und sofort nach der Geburt fühlt das Neugeborene die Geborgenheit und den Schutz der Mutter. Der emotionale Kanal ist somit der erste und am stärksten ausgeprägteste Kommunikationskanal des Hundes.
2. Kanal – die Nase, der Geruchssinn
Der Geruchssinn ist der am zweitstärksten ausgeprägte Kommunikationskanal. Der Welpe nimmt ihn schon zur Hilfe, um die Mutterzitze, seine Nahrungsquelle, zu finden.
3. Kanal – die Augen, visuelle Kommunikation
Der drittstärkste Kommunikationskanal sind die Augen des Hundes. Der Welpe beginnt optisch seine nähere Umgebung zu erkunden und wahrzunehmen.
4. Kanal – die Ohren, die verbale Kommunikation
Erst nach den Augen entwickelt sich das Gehör, der verbale Kommunikationskanal. Es ist der schwächste Kommunikationskanal des Hundes und somit auch der herausforderndste bzw. der Kommunikationskanal wo am ehesten Missverständnisse entstehen können.
Wenn man sich jetzt anschaut auf welchem Kanal der Mensch fast die gesamte Kommunikation aufbaut bzw. abwickelt, kann man sich vorstellen wie schwierig es für den Hund sein kann, denn der Mensch baut die Kommunikation großteils auf dem 4., den verbalen Kanal das Hören auf.
Um das besser zu verstehen vergleichen wir das mal 1:1 mit uns Menschen.
Das würde bedeuten, dass wir Menschen 4 Sprachen sprechen. In meinem Fall wäre das Deutsch als Muttersprache und somit sehr gut ausgeprägt. Mit etwas Anlauf würde Englisch auch gut funktionieren uns selbst bei Französisch würde ich wieder reinfinden, wenn ich mich dahinterklemme. Doch wenn ich jetzt itlalienisch als vierte Sprache heranziehe, wo ich gerade mal ein paar Wörter kenne und sich alle um mich herum in italienisch unterhalten, würde es mir sehr schwer fallen zu verstehen was die Menschen um mich herum reden und vor allem was sie von mir möchten.
Wenn ich nun die Kommunikation mit meinem Hund NUR auf das Gehör – den 4. Kanal – aufbaue, dann sind Missverständnisse quasi vorprogrammiert.
Was ist zu beachten?
- Starke Kanäle bevorzugen
Wir wissen jetzt, welche Kommunikationskanäle beim Hund stark ausgeprägt sind und welche schwächer. Daher ist es wichtig vor allem auf den starken Kommunikationskanälen des Hundes zu kommunizieren, d.h. dem emotionalen Kanal.
2. Auf jedem Kanal dieselbe Botschaft
Was ist, wenn ich meinem Hund über den emotionalen Kommunikationskanal etwas ganz anderes vermittle als was ich dem Hund über den verbalen Kommunikationskanal vermittle.
Sagen wir ich lobe meinen Hund mit „du bist so ein braver, so ein süßer“ und ich freue mich und meine das auch wirklich so wie ich es sage – mein Hund freut sich ebenfalls, weil er die positive Emotion meinerseits spürt die dahintersteckt. Ich könnte meinem Hund mit der gleichen positiven Emotion auch „du dummer, schlimmer Hund“ sagen und mein Hund würde sich auf die gleiche Weise freuen wie zuvor beschrieben.
Das zeigt wie wichtig die eigene Stimmung ist, dass der Hund primär auf dem emotionalen Kanal kommuniziert und das was auf dem verbalen Kanal kommt gar nicht so wirklich „verstanden“ wird.
Wenn wir uns nun den umgekehrten Fall ansehen und wir uns z.B. bei einer Hundebegegnung unsicher und/oder ängstlich fühlen und unserem Hund versuchen verbal zu vermitteln, dass alles gut ist ist es schon schwieriger ihm das wirklich glaubhaft zu machen.
Der Hund spürt unsere Unsicherheit bzw. Angst. Wenn wir unsicher oder ängstlich sind verändert sich unser Geruch und auch unsere Körpersprache wird angespannter. Und wenn wir jetzt versuchen mit „ruhiger“ Stimme dem Hund zu sagen „alles ist gut“ wird er trotzdem versuchen die Situation für uns, als sein Mensch, zu übernehmen bzw. regeln egal wie oft wir ihm „sagen“ das alles gut ist. Denn bis auf den verbalen Kanal vermitteln alle anderen Kanäle dem Hund, dass etwas nicht stimmt.
Durch solche Situationen besteht die Gefahr, dass der Hund beginnt uns als seinen Menschen in Frage zu stellen und uns nicht (mehr) als seine Sicherheitsperson wahrnimmt.
Es ist wichtig unserem Hund gegenüber klar zu sein und auf allen 4 Kommunikationskanälen dem Hund das Gleiche zu vermitteln, um für unseren Hund ein ruhiger und ausgeglichener Partner zu sein, welchem sich der Hund nur zu gerne anschließt.
3. Richtiger Zeitpunkt
Meist ist es so, dass wir z.B. bei Hundebegegnungen als Mensch viel zu spät agieren und uns nur mehr ein Reagieren übrig bleibt.
Es ist wichtig schon die kleinsten bzw. feinsten Signale unserer Hunde zu lesen, um rechtzeitig agieren zu können. Vielleicht ist es nur ein leichtes langsamer werden des Hundes oder eine Veränderung der Ohrenstellung und somit leicht zu „übersehen“ doch genau dann ist es wichtig zu agieren.
Bist du neugierig geworden?
🐾 Möchtest du mehr über die Kommunikationssignale deines Hundes erfahren?
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Ich freue mich auf dich und deine Fellnase 🐶
Ramona Fickert
🐾101 Hunde – dein Hundecoach🐾