Meinen Hund lesen und verstehen lernen

Die Gassi Runden sind für Hundemenschen oft eine große Herausforderung.

Es gibt Auslöser wie z.B. ein anderer Hund, ein Radfahrer, ein Jogger, …
Doch warum sind diese Situationen für unseren Hund ein Grund „auszuticken“ indem der Hund z.B. in die Leine springt oder wie wild zu bellen beginnt oder oder oder?
Zu aller erst ist es wichtig zu wissen, dass sich die Welt aus der Sicht des Hundes anders darstellt als wie aus der Sicht des Menschen. Genau deswegen ist es wichtig sich die Situation(en) genau anzusehen, um so verstehen zu können wie es deinem Hund in der Situation geht und warum dein Hund reagiert. Das ist sehr herausfordernd, da die Kommunikation der Hunde sehr schnell und fein abläuft.
Beobachte deinen Hund genau!

Möchte dein Hund hin?

Welches Verhalten zeigt dein Hund, wenn ihr z.B. auf einen anderen Hund trefft? Möchte dein Hund zu dem anderen Hund hin? Wenn ja, welche Intention glaubst du steckt für deinen Hund dahinter?

Freundliche Annäherung

Möchte dein Hund aus Neugierde zu dem anderen Hund oder zum Sozialkontakt oder vielleicht  sogar aus der Intention der Fortpflanzung, dann siehst du:

  • bei deinem Hund weiche Körperbewegungen
  • wenig Muskelspannung
  • dass dein Hund in Bögen auf den anderen Hund zuläuft
  • dass dein Hund sich langsam annähert, um dem anderen Zeit zu geben
  • dass dein Hund vielleicht sogar inne hält und schnüffelt um noch mehr Informationen zu sammeln.

Annäherung mit Stress, Frust, Jadgtrieb

Ist bei deinem Hund jagen, Stress und Frust ablassen im Fokus, dann siehst du:

  • dass dein Hund schnell unterwegs ist 
  • dass sich dein Hund von der Seite oder sogar von Hinten dem anderen Hund nähert
  • dass dein Hund, wenn der andere Hund vorbei ist hinterher schießt und bellt

Wenn dein Hund hinterherschießt dann weißt du, dass sich während der andere Hund an euch vorbei ist für deinen Hund Stress aufgebaut hat, welchen er dadurch abbaut.

Annäherung mit Aggression

Wenn bei deinem Hund Aggression als Intention vorhanden ist, dann siehst du:

  • viel Muskelspannung
  • durchgedrückte Beine
  • hohe Aufrichtung
  • angespannte Haltung

Die Art der Annäherung

Auch die Art der Annäherung macht viel aus.
Alles was frontal, von vorne und/oder sehr schnell auf deinen Hund zukommt und/oder Zischgeräusche, starkes klappern, … wirkt für deinen Hund bedrohlich. Das steckt in seiner Natur. Für deinen Hund ist dies alarmierend und erregungssteigernd und es kommt stark auf die Persönlichkeit deines Hundes an. Es gibt Hunde, welche die Einstellung haben „so brauchst du mir nicht kommen“  und sich stellen, d.h. losbellen, in die Leine springen, … Es gibt auch Hunde, welche die Einstellung haben „Ok, ich geh lieber weg“ und ausweichen möchten.
Wichtig: Aus der Sicht des Hundes ist die frontale Begegnung sehr unhöflich.

Möchte dein Hund weg?

Vielleicht ist es auch so, dass dein Hund erst gar nicht näher zu dem anderen Hund hin, sondern diesen Kontakt lieber meiden möchte.
Wenn dem so ist, merkst du :

  • dass dein Hund langsamer wird
  • dass dein Hund am Wegesrand schnüffelt
  • dass dein Hund stehenbleibt und den anderen dabei im Blick behält
  • dass dein Hund vielleicht sogar hinter dir läuft
  • dass dein Hund an der Leine zieht um ja schnell an dem anderen vorbei zu kommen

Oft ist es so, dass wir aufgrund der baulichen Gegebenheiten unseren Hund einfach weiterziehen (müssen) und so nicht auf seine Kommunikation achten, sondern ihn in diese Situation zwingen. Der Hund lernt so, dass egal was er uns zeigt ignoriert wird und er als letzte Möglichkeit das Verbellen, Anspringen, … sieht, denn dann nehmen wir den Hund wahr.

Ist dein Hund in einem Konflikt?

Vielleicht läuft dein Hund auch erst zu dem anderen Hund hin, macht sogar eine Spielaufforderung und dann plötzlich fängt er doch an auf den anderen Hund loszugehen indem er ihn verbellt o.ä..
Oder dein Hund legt sich hin, wenn ein anderer Hund sich nähert und schießt dann auf den Hund hin.
Oder dein Hund geht vor, dann doch wieder zurück oder links oder doch rechts.
Bei diesem Verhalten ist dein Hund in einem Konflikt. Er weiß gerade nicht will ich zu dem Hund hin oder soll ich ihn doch besser verjagen.

Dein Hund hat in diesem Moment keine Lösung wie er sich verhalten soll, er schwankt zwischen Neugierde und Angst.
Jetzt ist es jedoch sehr oft so, dass die Wege auf der Gassi Runde nun mal nicht einige Meter breit sind und man so einen ausreichend großen Bogen laufen kann. Im Gegenteil, oft sind die Wege nur 1 Meter breit und man begegnet einem anderen Hund.
Was macht man nun? Welche Alternativen gibt es?

Trifft auf deinen Hund eine oder mehrere Verhaltensweisen zu?

Möchtest du mehr über die Körpersprache deines Hundes lernen, um deinen Hund besser verstehen und unterstützen zu können?

Gerne unterstütze ich dich dabei.

🐾 101 Hunde – dein Hundecoach 🐾